Die Cloud ist allgegenwärtig. Kaum ein Unternehmen kommt mehr ohne fremde (public) oder eigene (private) Cloud-Lösungen aus. Doch was sind die Standards für eine “gute Cloud”? Und was bedeutet Kundensouveränität für den Cloud-Betreiber? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der Sovereign Cloud Stack (SCS) als Partner im europäischen Projekt Gaia-X. Für Gaia-X entwickelt der SCS Maßnahmen zur Herstellung von Interoperabilität zwischen bestehenden europäischen Cloud-Systemen. Regionale Cloud-Anbieter erfüllen bereits heute die europäische Datenschutzgrundverordnung (DSGVO), folgen aber bisher keinem einheitlichen Standard, der die für den Nutzer notwendige Transparenz, Interoperabilität und Unabhängigkeit von Interessen Dritter gewährleistet. Ein kurzer Rückblick: Gaia-X wurde ins Leben gerufen, um einen geschützten Datenraum für kritische Infrastrukturen zu schaffen und den Austausch sensibler Daten über Behörden- und Unternehmensgrenzen hinweg zu ermöglichen. Zu diesem Zweck hat das SCS-Projekt einen standardisierten Rahmen für regionale Cloud-Anbieter geschaffen, die sich klar von den großen Cloud-Anbietern abgrenzen und eng zusammenarbeiten, um eine Blaupause für eine sichere, offene und kompatible Cloud zu schaffen, die den europäischen Werten entspricht. SCS ist also so etwas wie eine gemeinsame Infrastrukturplattform, die auf etablierten Open-Source-Tools wie OpenStack, Kubernetes usw. basiert. Viele dieser Standards waren für das ScaleUp-Team nicht neu und wurden von uns mehr oder weniger bereits umgesetzt. ScaleUp ist seit einigen Monaten ein fester Bestandteil der SCS-Bewegung und bringt aktiv und gestaltend seine Erfahrungen bei der Umsetzung der geforderten Standards ein.
Wo steht der Sovereign Cloud Stack gerade?
Das SCS-Projekt hat seinen sechsten Release veröffentlicht. Es befindet sich derzeit jedoch noch in der Anfangsphase, in der kleine bis mittelgroße regionale Cloud-Anbieter ihre Ressourcen und ihr Fachwissen bündeln. Obwohl das SCS-Framework den Grundstein für einen einheitlichen Standard legt, gibt es für erste Anwender noch viel zu tun. Das Framework muss durch ausreichend Anwendungsfälle weiter erprobt werden.
Unser Beitrag zum Projekt
ScaleUp arbeitet aktiv am Aufbau einer SCS-kompatiblen Cloud-Infrastruktur, wobei der Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit liegt – ein Aspekt, der sie von herkömmlichen Cloud-Lösungen unterscheidet. Die laufenden Projekte sind für den Erfolg des SCS-Projekts von entscheidender Bedeutung, da es von der Beteiligung mehrerer Anbieter abhängt, um ein vielfältiges Ökosystem von SCS-kompatiblen, offenen Clouds aufzubauen.
Im Gegenzug profitiert ScaleUp durch die enge Zusammenarbeit und den Austausch über das operative Know-how mit SCS unterstützenden Partnern. Wir sind davon überzeugt, dass der offene Austausch von Wissen allen Beteiligten zugutekommt und die gemeinsamen Bemühungen stärkt, praktikable Alternativen zu dominierenden Cloud-Plattformen wie AWS zu schaffen, die umweltfreundlich, zugänglich und dabei auch datenschutzkonform sind.