Der Premium Data-Center-Anbieter Penta Infra und der Cloud- und Business Hoster Anbieter ScaleUp Technologies starten 2022 Ihre Partnerschaft für die Vermarktung von nachhaltig betriebener Server Colocation und Cloud Services in Deutschland. Die Synergie-Effekte der Kooperation entstehen durch die gemeinsamen Fokus-Regionen auf dem deutschen Markt, die sich ergänzenden, angebotenen IT-Infrastrukturleistungen und die Erarbeitung neuer, nachhaltiger Geschäftsprozesse.
Die junge Kooperation startet gleich mit einem Wendepunkt für die Zukunft der Rechenzentrumsbranche. Denn Penta Infra und ScaleUp Technologies planen für den Standort Berlin-Mahlsdorf eine innovative Wärmerückgewinnung, die durch eine Mikroalgenzucht auf dem Gelände des Rechenzentrums entstehen soll. Auf die Idee kam Penta Infra durch ScaleUp Technologies. Die Abwärme der durch ScaleUp im Rechenzentrum Berlin-Mahlsdorf betriebenen Cloud- und Managed-Server-Infrastrukturen wird auf diese Weise in eine Kreislaufwirtschaft überführt. Zusätzlich wird Kohlendioxid (CO2) aus der zugeführten Außenluft gebunden. Es entsteht damit das erste große Rechenzentrum in Deutschland, dessen Abwärme mit innovativen Lösungen im industriellen Ausmaß genutzt werden soll.
Start im Frühsommer 2022
ScaleUp bezieht das Rechenzentrum am Standort Berlin-Mahlsdorf im Frühsommer 2022 zum weiteren Ausbau der eigenen Colocation und Cloud-Infrastruktur. Es ist bereits der dritte Berliner Standort für das Business Hosting-Unternehmen, das auch Rechenzentrum-Standorte in Hamburg und Düsseldorf mit jeweils eigenen Cloud-Infrastrukturen auf Open Infrastructure-Basis betreibt. ScaleUp wird eine der sechs Hallen betreiben und seine Serverhousing-Fläche in der Region Berlin um mehr als 300 qm erweitern und somit verdoppeln. „Wir freuen uns, ScaleUp in unseren Einrichtungen zu haben. Wir wissen ihr Vertrauen zu schätzen und sehen ScaleUp als starke Ergänzung zu unserem Ökosystem, welches uns und unseren anderen Partnern helfen wird, ein komplettes Dienstleistungspaket aus diesem DC anzubieten“, sagt Alex Bakker, CEO von Penta Infra.
Was den Rechenzentrum-Standort Berlin Mahlsdorf einzigartig macht
Das frisch sanierte Rechenzentrum in Berlin-Mahlsdorf wird neue Maßstäbe in Sachen Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit setzen. So ist das neue Rechenzentrum neben der ISO27001 Zertifizierung auch nach Maßgaben des TSI (Trusted Site Infrastructure) durch TÜViT als ein Level 3 enhanced Rechenzentrum zertifiziert. Damit bietet es ein besonders hohes Sicherheitsniveau und echte Hochverfügbarkeit. Das ehemals öffentlich geführte Rechenzentrum mit einer IT -Fläche von insgesamt 1.800 qm, hat eine Leistungskapazität von 3 Megawatt und bietet eine Infrastrukturverfügbarkeit von 99,999%. Ausgebildetes Sicherheitspersonal befindet sich rund um die Uhr vor Ort. 2017 wurde das Hochleistungsrechenzentrum von Penta Infra übernommen und wird seitdem kontinuierlich saniert und auf den neuesten technischen Stand gebracht. Seit 2020 wird es zudem mit 100% Strom aus erneuerbaren Energien betrieben.
Das erste große Rechenzentrum mit innovativer Abwärmenutzung in Berlin
Die Inbetriebnahme der Mikroalgen-Zuchtanlage soll schon in diesem Jahr erfolgen. Ein bereits produktives Hochleistungsrechenzentrum wird somit durch ein Wärmerückgewinnungskonzept ergänzt. Die Mikroalgen-Zucht wird direkt auf dem über 31.000 qm großen Rechenzentrumsgelände entstehen. Nach derzeitiger Planung können dank der Abwärmerückgewinnung und Nutzung zwischen 40 und 50 Tonnen CO2 im Jahr gebunden werden.
Blaualgen ziehen Kohlendioxid aus der Außenluft
Blaualgen sind eigentlich keine Algen, sondern Bakterien oder auch „Mikroalgen“. Die Blaualgen wachsen in einer Nährlösung in einem flachen Wasserbecken heran. Der Nährlösung wird Außenluft zugeführt, aus der die Mikroalgen das Kohlendioxid entziehen und binden. In kurzer Zeit wandeln die Blaugalgen sehr viel Kohlendioxid in Biomasse um und können bereits nach wenigen Tagen geerntet werden. Nach ihrer Trocknung können die Mikroalgen vielseitig verwendet werden, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel oder in Kosmetikprodukten.
Hintergrund
Digitale Infrastrukturen sind zu einem bedeutenden Faktor in der globalen Energie- und Klimabilanz geworden. Um das weitere Wachstum der Datenökonomie zu ermöglichen und um dieses nachhaltig zu gestalten, müssen Rechenzentren sowohl effizienter als auch in eine Kreislaufwirtschaft überführt werden. Viele Rechenzentren sind bereits dabei, ihre Stromversorgung schrittweise auf erneuerbare Energien umzustellen. Das ist ein erster wichtiger Schritt in Richtung nachhaltige Datenökonomie.
Rechenzentren erzeugen bei der Verarbeitung von Daten aber auch Wärme, die zur Zeit in Deutschland kaum genutzt wird. Zu großen Teilen wird die Abwärme von Servern mithilfe teurer Kühlanlagen heruntergekühlt oder ungenutzt an die Umgebung abgegeben. Es wird also durchgängig kostbare Energie verschwendet, die auf verschiedene Weise genutzt werden könnte, zum Beispiel für die Erzeugung von Warmwasser, Fernwärme oder auch für Bauprojekte, die das ganze Jahr Wärme benötigen wie beispielsweise Schwimmbäder, Wäschereien, Gewächshäuser. Aber auch für Aquaponik (die Aufzucht von Wassertieren) ließe sich die Server-Abwärme sehr gut wiederverwenden.
Über Penta Infra:
Penta Infra ist ein stark wachsender Premium-Anbieter für Rechenzentrumsleistungen im Europäischen Raum. Derzeit betreibt Penta 10 Rechenzentrumsstandorte in Europa, darunter auch vier in Deutschland. Weitere Standorte befinden sich in der Niederlande und Dänemark. Zudem investiert Penta Infra zunehmend in den Ausbau von Glasfaser-Infrastrukturen und in lokale Tier-1 Cloud-Rechenzentren.
Penta Infra ist als „Added Value Infrastructure Investor“ positioniert und setzt auf langfristige Beziehungen zu seinen Kunden, um ihnen eine maßgeschneiderte Lösung anzubieten. Momentan expandiert Penta in weitere Europäische Länder und arbeitet intensiv an seiner Sustainable-Growth-Strategie sowie Lösungen für nachhaltige Rechenzentren. Penta steht in der Planung für weitere Wärmerückgewinnungsprojekte, u.a. am Standort Düsseldorf. In direkter Nähe zum High-Performance-Datacenter soll hier eine Aquaponik-Anlage zur Fischzucht entstehen.